Hier geht es um den Feind im Inneren - wer ist es, wie erkennt man ihn und auf welche Weise ist er integrierbar
Ob psychologischer, körperlicher oder sexueller Missbrauch - die Ohnmacht der Handlungsunfähigkeit führt oft auf einen schmalen Grat
Wir alle tragen ihn in uns - den grauen Schattenanteil. Beim einen ist er größer, bei der anderen kleiner.
Hat man jedoch eine Missbrauchserfahrung erlebt und hat den Schattenanteil im Täter/ in der Täter*in erlebt, stärkt dies den selbstzerstörerischen Anteil im eigenen Inneren oft deutlich.
In der Therapie geht es also im Wesentlichen darum, diesen eigenen Schattenanteil als Notreaktion der körperlichen Psyche und dessen Einfluss auf die Gesamtpsyche zu verstehen.
Aushebeln wird man diesen Anteil am nachhaltigsten durch die Entwicklung eines übergeordneten Ichs:
Es handelt sich um ein stabiles, regulierendes Ich, mit dem es sich immer stärker zu identifizieren gilt. Hierdurch wird der Borderline-Anteil nicht mehr der führende Zustand, sondern zum Geführten.
Gemeinsam wird das innerpsychologische System hergeleitet. Daran wird deutlich gemacht, was den Nicht-Borderliner vom Borderliner unterscheidet.
Die prägenden Erlebnisse haben zu einer Entfremdung des bewussten Ichs vom unterbewussten Selbst geführt. Ziel ist es, diese Entfremdung zu überwinden.
Hierzu wird der übergeordnete Ich-Zustand aktiviert und stabilisiert. Dies ist ein Identitätswechsel, den bestenfalls jeder erwachsene Mensch durchlebt, gleich, was ihm im Leben zugestoßen ist.
Durch Einüben des Gesund-Erwachsenen wird der Therapeut/ die Therapeut*in im eigenen Inneren aktiviert und stabilisiert.
Dies Aufgabe dieser Rolle besteht in der kontinuierlichen Wiedervereinigung von Ich und Selbst. Hierdurch wird die Lücke geschlossen, in der sich der Schatten breit machen kann.